Betrifft alle Süchte: legal/illegal - Konsum/Verhalten
Ich arbeite in der Suchtberatung vor allem auf Basis der motivierenden Gesprächsführung nach Miller und Rollnick. Eine wertschätzende, akzeptierende und achtsame Haltung Ihnen gegenüber ist Grundvoraussetzung und selbstverständlich für mich.
Ich behalte mir vor, zusätzlich Empfehlungen in andere Fachbereiche auszusprechen (z.B.: ÄrztInnen, PsychotherapeutInnen, ambulante oder stationäre Angebote)
Kaffee ist eines der wichtigsten Handelsgüter weltweit. In der "Pro-Kopf-Alkohol-Konsum-Statistik" steht das Wein- und Bierland
Österreich an der 14. Stelle (von 67 Ländern). Übermäßiger Zucker-Weißmehl-Fett-Konsum hat weltweit dazu geführt, dass die Anzahl der DiabetikerInnen sich innerhalb von 11 Jahren (von 2000 auf
2011) verdoppelt hat (4,6% auf 8,3%). Tendenz weiter steigend. Kinder bis 10 Jahre nützen ihr Handy im Schnitt 1,3 Stunden pro Tag, Jugendliche über 15 Jahre 3,8 Stunden pro Tag. Aber auch die
Anzahl der Magersüchtigen und Sportsüchtigen ist im Steigen begrifften. Was sagen uns diese Zahlen?
In jeder Kultur gibt es andere Genussmittel und werden andere Verhaltensweisen gelebt, die angenehme Gefühle und Wohlbefinden in uns auslösen. In einer Zeit, wo der Faktor STRESS eine große Rolle spielt, dienen sie nicht nur dem Genuss, sondern vor allem der sofortigen Aktivierung des Erhohlungssystems, um uns rasch aus unserer STRESS-Spirale herauszuholen. Momentan also erleichternd und hilfreich (z.B.: Das Glaserl Rotwein oder Bier nach Büroschluss). Unser Gehirn speichert ab und lernt: "AH, angenehm!" Sobald wir uns später in einer ähnlichen Situationen befinden ruft es: "Will ich wieder haben!" Hinzu kommen die kulturellen Umgangsformen die uns "Normalität" vorgaukeln. In einem Land wo Wein und Bier Kulturgüter sind und es bei jedem gesellschaftlichen Anlass zum guten Ton gehört "ein Glaserl" zu trinken, ist es leicht über die Grenze in die Sucht zu "rutschen".
Sind wir aber süchtig, befinden wir uns rasch in der Tabuzone, über die man nicht mehr spricht. Scham und Schuldgefühle lassen uns einsam werden und erst spät Hilfe in Anspruch nehmen.
"Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?"
(Vincent van Gogh)
Es verdient Achtung und es ist mutig zu riskieren, Hilfe in Anspruch zu nehmen!